Aal: Alles, was du über ihn wissen musst
Einleitung: Aal – Geheimnisvoller Klassiker aus Europas Gewässern
Der Europäische Aal ist einer der faszinierendsten und gleichzeitig bedrohtesten Fischarten unserer Zeit. Er ist wirklich einzigartig: Sein schlangenähnlicher Körper, sein einzigartiger Lebenszyklus und sein einzigartiger Geschmack machen ihn zu einer sehr interessanten Fischart. Der Aal ist eine Delikatesse in Europa – von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum. Jedoch kann man leider am Beispiel des Aals sehen, welche Folgen rücksichtslose menschliche Eingriffe in Ökosysteme wirklich haben können.
Steckbrief: Der Europäische Aal auf einen Blick
Wissenschaftlicher Name: Anguilla anguilla
Familie: Flussaale (Anguillidae)
Größe: Männchen bis 60 cm, Weibchen bis über 1 m
Gewicht: Bis zu 4 kg
Alter: Bis zu 155 Jahre (in der Natur durchschnittlich ca. 50 Jahre)
Lebensraum: Binnengewässer Europas und Afrikas, später Rückkehr in die Sargassosee
Besonderheit: Komplexer Lebenszyklus mit transatlantischer Wanderung, vier Entwicklungsstadien
Der Aal ist etwas ganz besonderes - er ist Süßwasserfisch sowie Salzwasserfisch. Nach dem Laichen verstirbt der Aal und kann bis zu 155 Jahre alt werden.
Lebensweise & Wanderung – Der Zyklus des Aals
Aale durchlaufen in ihrem Leben vier verschiedene Entwicklungsstufen.
Die Reise des Aals beginnt im Sargassosee. Hier werden die Aale als Weidenblattlarven zur Welt gebracht. Ganze 3 Jahre lang verbringen die Aale als Larven. Die Meeresströmung treibt sie dann rund 5000 km zu der europäischen Küste. Kurz davor beginnt dann die Metamorphose der Weidenblattlarve zum tatsächlichen Glasaal. Sie werden oft auch Steig- oder Gelbaale genannt. Nach der Entwicklung zum Glasaal wandern sie die Flüsse und Seen hinauf, was ebenfalls wieder mehrere Jahre dauert. Nach Jahren beginnt dann die nächste Metamorphose und der Glasaal wird zum Blank- bzw. Silberaal.
In dieser Zeit ziehen sich die Aale zu ihrem Geburtsgewässer zurück. Nun wird ihr Rücken dunkler, der Bauch weiß, Brustflossen größer und die Augen verdoppeln sich in der Größe. Der Weg zurück dauert natürlich wieder rund um die 3 Jahre.
Im Sargassosee angekommen, legen Aale ihre Eier und sterben danach, da sie all ihre Energie verwendet haben, um den Weg zurück zum Sargassosee zu bestreiten und um Millionen von Eiern zu legen. Ihre Gesundheit wird immer schlechter, ihr Körper wird schwächer, bis sie schließlich sterben.
Bedrohung & Schutz
Der Aal ist massiv bedroht. Sein Bestand hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem reduziert. Die Ursachen sind Überfischung, illegale Exporte von Glasaalen nach Asien, Querverbauungen von Flüssen, Parasiten, Wasserverschmutzung und der Klimawandel.
So ziemlich überall ist der Aal nun bedroht, was extrem schlecht für die Artenvielfalt ist.
Der internationale Handel mit Aalen ist durch CITES streng geregelt. Seit 2010 ist der Export aus der EU komplett verboten, jedoch boomt der illegale Handel mit Aalen: Bis zu 300 Millionen Glasaale jährlich. Organisationen wie Europol und Interpol sprechen von einem der größten Wildtierverbrechen weltweit. Schutzmaßnahmen und Besatzprogramme versuchen gegenzusteuern, doch der Weg zur Erholung ist lang.
Wie kann man dann noch Aal genießen, ohne gegen Gesetze zu verstoßen und die Umwelt zu zerstören?
Durch zertifizierte Aalfarmen ist dies noch möglich. Beispielsweise beziehen wir von send-a-fish unsere Aale von einer Aalfarm, die Mitglied der Initiative zur Förderung des Europäischen Aal (IFEA) e.V. ist. Deren zentrale Förderung: Für jeden verkauften Speiseaal sollen 3 Jungaale in geeigneten Flusseinzugsgebieten, zusätzlich zu den Besatzleistungen, ausgesetzt werden. Zu dem gehört zu dem Programm der Initiative auch das Aussetzen, großer, laichreifer Weibchen in barrierefreie Küstengewässer, um die Bestände zu stabilisieren.
Fangmethoden & Saison
Ganz häufig werden Aale mit Reusen oder mit Schleppnetzen gefangen, da sie auf dem Flussgrund schwimmen. Ihre Saison ist von März bis Oktober. Aale sind nachtaktive Raubfische, daher werden sie deswegen eher am Abend oder Nachts gefangen.
Gut zu wissen: Auch Aale aus Aquakultur stammen ursprünglich aus Wildfängen, da sie sich in Gefangenschaft nicht fortpflanzen.
Aal in der Küche – Geschmack & Textur
Das Fleisch des Aals ist eines der fettigsten aller Speisefische, der von nicht zu vielen anderen kräftigen Aromen begleitet werden sollte, da er schon einen sehr starken Eigengeschmack hat. Das Fleisch des Aals ist zart und ist geräuchert besonders beliebt.
Sein hoher Fettanteil macht ihn besonders saftig, was ihn ideal für herzhafte Gerichte macht, die den Aal in den Vordergrund stellen.
Zubereitungstipps
Der Aal eignet sich hervorragend zum Braten und als Räucheraal.
Geheimtipp: Für den besten Genuss sollte der Aal rund 3 cm dick sein, dann hat der Aal sein "gutes" Alter erreicht und er schmeckt deutlich kräftiger.
Artikel über Ganze Dorade Royal - ungeschuppt
Nährwerte
Nährstoff | Menge pro 100 g | Einheit |
---|---|---|
Energie | 102 | kcal |
Eiweiß (Protein) | 20,5 | g |
Fett | 2,3 | g |
Vitamin A | 12 | µg |
Vitamin D | 5,5 | µg |
Vitamin B12 | 1,6 | µg |
Kalium | 350 | mg |
Calcium | 20 | mg |
Magnesium | 25 | mg |
Phosphor | 200 | mg |
Ein Aal versorgt Sie reichlich mit Zink. Zink macht Sie weniger anfällig für Infektionen und schützt Sie gegen Krankheiten (bspw. Erkältungen und Grippe) - ein echt guter Fisch mit guten Nährwerten.
Aal kaufen – Tipps für Qualität & Nachhaltigkeit
Aale sollten nur aus zertifizierten, kontrollierten Beständen bezogen werden. Achten Sie beim Kauf auf:
Frische: Die Haut sollte glänzen, die Augen sollten klar, und der Körper fest sein
Geruch: Neutral-maritim, niemals "fischig" - das ist ein Anzeichen für alten Fisch
Verarbeitung: Vakuumiert, gekühlt, filetiert oder als ganzer Fisch
Herkunft: Von Betrieben, die sich für die Verbesserung der Aalbestände einsetzen. Regionale, transparente Lieferketten sind ebenfalls wichtig.
Aal: Einzigartiger Fisch zwischen Genuss und Verantwortung
Der Aal fasziniert biologisch wie auch in der Küche, jedoch ist Vorsicht geboten, denn seine Zukunft ist bedroht. Wer Aal genießen will, sollte unbedingt auf Nachhaltigkeit achten und ihn als das behandeln, was er ist: Eine besondere Delikatesse mit Respekt vor der Natur.
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