Aal: Alles, was du über ihn wissen musst
Aal – Geheimnisvoller Klassiker aus Europas Gewässern
Der Europäische Aal ist einer der faszinierendsten und gleichzeitig bedrohtesten Fischarten unserer Zeit. Er ist wirklich einzigartig: Sein schlangenähnlicher Körper, sein einzigartiger Lebenszyklus und sein einzigartiger Geschmack machen ihn zu einer sehr interessanten Fischart. Der Aal ist eine Delikatesse in Europa – von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum. Jedoch kann man leider am Beispiel des Aals sehen, welche Folgen rücksichtslose menschliche Eingriffe in Ökosysteme wirklich haben können.
Der Europäische Aal auf einen Blick
Wissenschaftlicher Name: Anguilla anguilla
Familie: Flussaale (Anguillidae)
Größe: Männchen bis 60 cm, Weibchen bis über 1 m
Gewicht: Bis zu 4 kg
Alter: Bis zu 155 Jahre (in der Natur durchschnittlich ca. 50 Jahre)
Lebensraum: Binnengewässer Europas und Afrikas, später Rückkehr in die Sargassosee
Besonderheit: Komplexer Lebenszyklus mit transatlantischer Wanderung, vier Entwicklungsstadien
Der Aal ist etwas ganz besonderes - er ist Süßwasserfisch sowie Salzwasserfisch. Nach dem Laichen verstirbt der Aal und kann bis zu 155 Jahre alt werden.
Lebensweise & Wanderung – Der Zyklus des Aals
Bedrohung & Schutz
Der Aal ist massiv bedroht. Sein Bestand hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem reduziert. Die Ursachen sind Überfischung, illegale Exporte von Glasaalen nach Asien, Querverbauungen von Flüssen, Parasiten, Wasserverschmutzung und der Klimawandel.
So ziemlich überall ist der Aal nun bedroht, was extrem schlecht für die Artenvielfalt ist.
Der internationale Handel mit Aalen ist durch CITES streng geregelt. Seit 2010 ist der Export aus der EU komplett verboten, jedoch boomt der illegale Handel mit Aalen: Bis zu 300 Millionen Glasaale jährlich. Organisationen wie Europol und Interpol sprechen von einem der größten Wildtierverbrechen weltweit. Schutzmaßnahmen und Besatzprogramme versuchen gegenzusteuern, doch der Weg zur Erholung ist lang.
Wie kann man dann noch Aal genießen, ohne gegen Gesetze zu verstoßen und die Umwelt zu zerstören?
Durch zertifizierte Aalfarmen ist dies noch möglich. Beispielsweise beziehen wir von send-a-fish unsere Aale von einer Aalfarm, die Mitglied der Initiative zur Förderung des Europäischen Aal (IFEA) e.V. ist. Deren zentrale Förderung: Für jeden verkauften Speiseaal sollen 3 Jungaale in geeigneten Flusseinzugsgebieten, zusätzlich zu den Besatzleistungen, ausgesetzt werden. Zu dem gehört zu dem Programm der Initiative auch das Aussetzen, großer, laichreifer Weibchen in barrierefreie Küstengewässer, um die Bestände zu stabilisieren.
Fangmethoden & Saison
Ganz häufig werden Aale mit Reusen oder mit Schleppnetzen gefangen, da sie auf dem Flussgrund schwimmen. Ihre Saison ist von März bis Oktober. Aale sind nachtaktive Raubfische, daher werden sie deswegen eher am Abend oder Nachts gefangen.
Gut zu wissen: Auch Aale aus Aquakultur stammen ursprünglich aus Wildfängen, da sie sich in Gefangenschaft nicht fortpflanzen.
Aal in der Küche – Geschmack & Textur
Das Fleisch des Aals ist eines der fettigsten aller Speisefische, der von nicht zu vielen anderen kräftigen Aromen begleitet werden sollte, da er schon einen sehr starken Eigengeschmack hat. Das Fleisch des Aals ist zart und ist geräuchert besonders beliebt.
Sein hoher Fettanteil macht ihn besonders saftig, was ihn ideal für herzhafte Gerichte macht, die den Aal in den Vordergrund stellen.
Nährwerte
Ein Aal versorgt Sie reichlich mit Zink. Zink macht Sie weniger anfällig für Infektionen und schützt Sie gegen Krankheiten (bspw. Erkältungen und Grippe) - ein echt guter Fisch mit guten Nährwerten.
Aal kaufen – Tipps für Qualität & Nachhaltigkeit
Aale sollten nur aus zertifizierten, kontrollierten Beständen bezogen werden. Achten Sie beim Kauf auf:
Frische: Die Haut sollte glänzen, die Augen sollten klar, und der Körper fest sein
Geruch: Neutral-maritim, niemals "fischig" - das ist ein Anzeichen für alten Fisch
Verarbeitung: Vakuumiert, gekühlt, filetiert oder als ganzer Fisch
Herkunft: Von Betrieben, die sich für die Verbesserung der Aalbestände einsetzen. Regionale, transparente Lieferketten sind ebenfalls wichtig.
Aal: Einzigartiger Fisch zwischen Genuss und Verantwortung