Karpfen
Karpfen gehören zu den traditionsreichsten Speisefischen Europas. Schon die Römer vor über 2000 Jahren wussten seine Qualitäten zu schätzen und heute ist er vor allem rund um Weihnachten und Silvester aus vielen Küchen nicht wegzudenken.
Jedoch muss der Karpfen nicht nur als Feiertagsklassiker gelten - er hat sich seinen Platz in der modernen, alltäglichen Küche verdient.
Steckbrief: Der Karpfen im Überblick
- Wissenschaftlicher Name: Cyprinus carpio
- Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
- Herkunft: Ursprünglich Asien, in Europa seit der Römerzeit
- Größe: Durchschnittlich 35–50 cm, maximal bis 90 cm
- Gewicht: Bis zu 20 kg
- Alter: Bis zu 50 Jahre
- Besonderheiten: Vier Bartfäden am Maul, Schlundzähne zum Zermahlen der Nahrung
- Lebensraum: Stehende oder langsam fließende, pflanzenreiche Gewässer mit weichem Boden
- Verhalten: Nachtaktiv, schwarmbildend, Winterruhe ab unter 8 °C
- Laichzeit: Mai bis Juli, bis zu 1,5 Mio. Eier pro Weibchen
Wussten Sie schon: Je nach Beschuppung unterscheidet man verschiedene Zuchtformen des Karpfens, nämlich der Schuppenkarpfen (vollständig beschuppt), der Spiegelkarpfen (vereinzelt große Schuppen), der Zeilkarpfen (eine Reihe großer Schuppen) und der Lederkarpfen (fast schuppenlos).
Lebensweise & Haltung – Wie lebt der Karpfen?
Karpfen sind anspruchslose, aber sensible Fische.
Kaprfen bevorzugen warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit weichem Boden mit vielen Pflanzen. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche und fressen, da sie keine Raub- sondern Friedfische sind, kleine Insekten und Pflanzen.
Im Winter halten sie in tieferen Wasserzonen eine Ruhephase ein und stellen die Futteraufnahme ein - wie bei einem Winterschlaf.
In der Zucht werden sie meist in naturnahen Teichen, mit Getreide, Lupinen oder Melasse gefüttert. Abgefischt wird im Herbst, wenn die Wassertemperaturen sinken.
Geschmack & Zubereitung – So schmeckt Karpfen richtig gut
Das Fleisch des Karpfens ist mager, saftig und angenehm mild.
Tipp: Besonders lecker schmeckt er, wenn er vor dem Schlachten einige Tage in klarem Wasser gehalten wird. So verliert er Algenrückstände, die für einen leicht "muffigen" Geschmack sorgen können.
Vor der Zubereitung sollten auch dringend die Kiemen entfernt werden, da sich dort Schlamm sammeln kann.
Karpfen Blau
Karpfen wird oft als "Karpfen blau" zubereitet - hier wird er mit ein paar Kräutern und Gwürzen im Essigwasser gegart. Der Name “Karpfen blau” kommt zustande, da der Fisch eine leicht bläuliche Farbe beim Kochen annimmt.
Der Karpfen wird oft auch gebraten oder frittiert - Sie können den Fisch so zubereiten, wie es Ihnen gefällt - er wird trotzdem gut schmecken!
Nährwerte & Gesundheit – Karpfen als nährstoffreicher Genuss
Karpfen liefert wertvolles Eiweiß, ist moderat fetthaltig (ca. 4,8 % Fett) und ist reich an Omega-3-Fettsäuren.
Zudem enthält er Kalium, Magnesium, Zink sowie Jod –perfekt für eine ausgewogene, gesunde Ernährung.
Fazit: Karpfen – Regional, nachhaltig und überraschend vielseitig
Karpfen kann traditionell zubereitet werden, indem er im Backofen gebacken wird. Ebenso kann er gebraten, in Folie gedünstet oder gegrillt werden. Falls sie einen Karpfen selbst gefangen haben, dann empfiehlt es sich, den Karpfen lebendig in z. B. der Badewanne im sauberen Wasser schwimmen zu lassen, damit sich die Blaualgen lösen und der muffige Geschmack vergeht.